Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V.

Die Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V. wurde am 25. März 1957 in Saaldorf ge­grün­det. Die Vereinigung ist Mitglied im Gauverband I und hat sich die Erhaltung des heimatlichen Brauchtums sowie die Erhaltung der heimatlichen Tracht, der Volksmusik und vor allem die Pflege des Aperschnalzens zur Aufgabe gemacht. Das Aperschnalzen oder Faschingsschnalzen, wie man es auch nennt, wird ausschließlich im bayerischen Rupertiwinkel und im Salzburger Flachgau ausgeübt. Aufgrund dieses relativ kleinen Verbreitungsgebietes erscheint es wichtig, etwas genauer auf das Brauchtum selbst einzugehen.

Wann es entstanden ist, lässt sich nicht genau bestimmen, da erst um die Jahrhundertwende erste schriftliche Hinweise über das Aperschnalzen auftauchten. Es dürfte aber als sicher gelten, dass dieses Brauchtum heidnischen Ursprungs ist, da es nur in den Wintermonaten, zwischen Stephanustag (26. Dezember) und Faschingsdienstag, ausgeübt wird. Wie die Bezeichnung Aperschnalzen schon andeutet, sollen dadurch die Wintergeister und somit der Schnee (aper bedeutet schneefrei) vertrieben und die Natur zum Leben erweckt werden.

Eine weitere Überlieferung deutet ebenfalls darauf hin, dass es sich um ein sehr altes Brauchtum handelt. Denn bereits in der Pestzeit soll das Schnalzen als Mittel zur Verständigung und als Lebenszeichen gedient haben.

In der jüngeren Vergangenheit wurde dieses Brauchtum ausgeübt, um die Geselligkeit zu pflegen. So marschierten die jungen Burschen mit ihren Goaßln in die umliegenden Dörfer, um zu schnalzen. Besonders Weiber- und Dirndl­kranzl waren willkommene Anlässe, um sich vorher zum Schnalzen einzufinden. Zwischen den zwei Weltkriegen fanden mehrere Schnalzertreffen statt, die durch den Wettstreit der teilnehmenden Gruppen untereinander, immer mehr den Charakter der heu­tigen Preisschnalzen annahmen. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass bei den Schnalzern die bayerisch-österreichische Gren­ze nie eine große Rolle gespielt hat. Man war immer bemüht, die Kameradschaft auch über die Grenze hinaus zu pflegen. Diese blieb bis heute erhalten und ist durch ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt. Ja, und bis heute gibt
es nicht nur Freundschaften von drent und herent, sondern auch Ehen, die auf die grenzüberschreitenden Schnalzeraktivitäten zurückzuführen sind!

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Entwicklung des Aperschnalzens für mehrere Jahre unterbrochen. Erst nach Kriegsende trat langsam eine Wiederbelebung ein, die zu ersten kleineren Schnal­zertreffen führte. Im Jahr 1954 fand schließlich das erste große Schnalzertreffen in Saaldorf statt, das für den Bereich des bayerischen Rupertiwinkels und dem Salzburger Flachgau ausgerichtet wurde. Diese Veranstaltung wurde nun jährlich wiederholt und konnte sich wachsender Beliebtheit erfreuen.

Durch das steigende Interesse an diesem Schnalzertreffen wurde der Ruf nach einem Dachverband immer stärker. 1957 kam es dann zur Gründung der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel. In diesem Zusammenhang darf aber ein Name nicht vergessen werden, Hans Armstorfer, der eigentliche Gründer dieses Vereins.

In die erste Vorstandschaft wurden Hans Lobmayr als 1. Vorstand, Albert Rott als Schriftführer sowie Ferdinand Kern als Kassier gewählt. Hans Lobmayr blieb bis 1979 Vorstand und gab dieses Amt an Hans Nitzinger weiter, der es bis 1994 ausübte und dann als Ehrenvorstand bis zu seinem Tod 2003 fungierte. 1994 bis 2009 war Heinrich Waldhutter 1. Vorstand. Er ist mittlerweile ob seiner Verdienste zum Ehrenvorstand ernannt worden. In seiner Zeit wurde das Schnalzen sehr beliebt, aber es war auch notwendig, bestimmte Schranken zu setzen (z. B. das Schnapsverbot beim Rupertigau-Preisschnalzen). Die professionelle und fachkundige Zusammenarbeit in der Vorstandschaft und im Ausschuss wurde unter der Ägide von ­Heinrich Waldhutter etabliert. Von 2009 bis 2018 wurde die Schnalzervereinigung von Bernhard Kern, gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Saaldorf-Surheim geführt. Bei der Jahreshauptversammlung 2018 wurde als neuer 1. Vorstand Rudi Roider gewählt, dem ein tatkräftiger 2. Vorstand Toni Langwallner aus Viehhausen sowie eine gut funktionierende Vorstandschaft zur Seite steht.

Bernhard Kern wurde zum 1.5.2020 zum Landrat des Landkreises Berchtesgadener Land gewählt und kandidierte deshalb bei der Jahreshauptversammlung 2018 nicht mehr. Auch in seiner neuen Funktion bleibt er dem Schnalzerbrauchtum weiterhin persönlich verbunden.

Hans Lobmayr, 1957–1979,
Ehrenvorstand von 1979–1984.
Hans Nitzinger, 1979–1994,
Ehrenvorstand von 1994–2003.
Heinrich Waldhutter, 1994–2009, Ehrenvorstand seit 2010.
Bernhard Kern, 2009-2018.
Rudi Roider seit 2018

Vorstandschaft

Kontakte

Rudi Roider (1. Vorsitzender)
Obstanger 2 ½
D-83417 Kirchanschöring-Roth
Tel. +49 (0)8685 77 87 85
Mobil: +49 (0)151 70 38 13 65
Rudi.Roider@t-online.de

Marianne Hauser (1. Schriftführerin)
Steinbrünning 52
D-83416 Saaldorf-Surheim
Tel. +49 (0)8682 14 97
Mobil: +49 (0)171 73 88 451
Mariaanna.hauser@web.de

Schnalzerausschuss