Begeisterung für´s Aperschnalzen bleibt ungebrochen

69. Rupertigau-Preisschnalzen in Viehhausen

Viehhausen. Schnalzen auf höchstem Niveau, beste Wettkampf-Bedingungen für alle Schnalzer-Passen, Leistungen von enormer Qualität. So bringt es Rudi Roider, Vorsitzender der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e. V. auf den Punkt, wenn er vom 69. Rupertigau-Preisschnalzen dem Jahreshöhepunkt erzählt. Aller guten Dinge sind Drei: dies konnte die Jugend aus Ainring in die Tat umsetzen. Ainring I siegte erneut, sie dürfen erneut die Wandergoaßl mit nach Hause nehmen, führen mit 157 Punkten die Liste an. Ihnen folgen Gois I (136 Punkte) und Aufham I (133 Punkte.  Bei den Allgemein-Passen setzte sich Siezenheim II mit 188,5 Punkten an die Spitze. Gois IV mit 183,5 Punkten erreichte Platz 2. Dicht gefolgt von Perach II, die mit 182,5 Punkten einen hervorragenden dritten Platz erreichten.

Die Schnalzergruppe Viehhausen e. V. mit ihrem Obmann Toni Langwallner, der ganze Ort, die komplette Gemeinde waren auf den Füßen, um die 87 Jugend- und 144 Allgemein-Passen in der Gemeinde Wals-Siezenheim zu empfangen. Insgesamt kamen 2100 Schnalzer zusammen, die es ordentlich krachen ließen. Schon im Vorfeld wurde ein 65 Meter langes beheizbares Bierzelt mit Wasser- und Kanalanschluss aufgestellt. Parkplätze, Infrastruktur, Bewirtung und viele weitere organisatorische Arbeiten galt es zu bewältigten. Allem voran die Schnalzerwiese mit ihren 85 Metern Länge und 13 Metern Breite zeigte sich bestens präpariert.  Alle gemeinsam haben es mit Bravour gemeistert, waren zwei Tage lang ein Gastgeber vom Feinsten.  „Wir können uns alle glücklich schätzen, dass wir mit den Viehhausnern so einen tatkräftigen verlässlichen Gastgeber an der Hand haben“ ließ Rudi Roider bei der Siegerehrung verlauten. Auch der Wettergott hat es gut gemeint mit den Schnalzern und Schnalzerinnen aus dem bayerischen Rupertiwinkel und dem angrenzenden Salzburger Flachgau. So konnten alle trockenen Fußes und von einigen Sonnenstrahlen verwöhnt ihrem geliebten Brauchtum dem Schnalzen nachgehen. Während die vielen Zuschauer – die Veranstalter reden von geschätzten 6.000 an den beiden Tagen dichtgedrängt an der Schnalzerwiese das Geschehen verfolgten, waren die sieben Preisrichter hinter verschlossen Türen versammelt. Ihre Aufgabe ist es, rein nach Gehör die Punkte zu vergeben. Der Erste in der Reihe, der sogenannte Aufdreher gibt mit seinem Rufen wie „oane, zwoa, de dritte gäd a so“ den Takt an. Ihm folgen die restlichen Schnalzer einer Passe, die in der Kategorie Allgemein aus insgesamt neun Schnalzern besteht. Perfekt ist der Durchgang erst, wenn Schlag für Schlag in ihrer Rangfolge ein „Radl“ ergibt.  Längst reicht ein Tag nicht mehr aus, um allen teilnehmenden Passen die Möglichkeit zu geben, bei gleichen Wettkampfbedingungen teilzunehmen. So hat man sich 2017 darauf geeinigt, der Jugend einen ganzen Tag zu widmen. Wie bei den Allgemeinpassen ist auch bei den Jugendpassen die Siegerehrung der krönende Höhepunkt. Ein Höhepunkt, der es in sich hat. Spürbar und ungebrochen ist der Zusammenhalt aller Schnalzer. Jede Passe wird für ihren Einsatz bejubelt und mit Applaus belohnt, für jede Passe steht einer der begehrten Krüge bereit, der für immer sagt: wir waren dabei. Dabei, um ein überliefertes Brauchtum zu pflegen, dass es so nur im bayerischen Rupertiwinkel und im angrenzenden Salzburger Flachgau gibt. Und der Zulauf bleibt ungebrochen. Der stetige Anstieg vor allem bei den Jugendpassen lässt einen positiven Blick in die Zukunft zu, der nur dank dem Einsatz der Jugendleiter möglich ist. Schon in wenigen Tagen, am Faschingsdienstag ist die Schnalzersaion beendet. Auch wenn die nächste Saison, die nach überliefertem Brauch wieder am Stephanitag beginnt in weiter Ferne scheint, beim Ausrichter des 70. Rupertigau-Preisschnalzen in Ainring laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren.

© Inge Erb Gaupressewartin Gauverband I